BROCKHOFF

Mit einem Namen, der sich mit Wucht ins Gedächtnis setzt, präsentiert BROCKHOFF Songs, die ebenso in Kopf und Herz treffen, sich jedoch nicht scheuen vor Verletzlichkeit und der illusorischen Suche nach dem vermeintlich richtigen Weg. Zwischen empowerndem Pop und kompromisslosen Fuzz-Sounds trifft die 22-jährige Musikerin aus Hamburg mit ihren Songs auf unbeeindruckt ehrliche Art einen überraschend erwachsenen Zwischenton. Schubladen von Stereotypen werden geöffnet, nur um sie im nächsten Moment zu durchwühlen, auszukippen und ohne erhobenen Zeigefinger neu zu sortieren. Begleitet von rohen und ungefilterten Gitarren, schimmern Fragen nach Peer Pressure, Einsamkeit und Nervenkitzel durch ihre Songs und bauen Geschichten um das Große im Kleinen. „Feel your pleasure’s biting my tongue“ singt sie – erschlagen von Überforderung und Langeweile angesichts des allgemeinen Zugehörigkeitsdrangs auf Partys – und macht die Herausforderungen ihrer Generation in feinen Details hörbar.

Mit ihrer Debüt-EP „Sharks“ erzählt BROCKHOFF Geschichten von Coming-of-Age, Sehnsucht und ihrer Rolle zwischen Großstadt, Kleinstadt und Selbstwahrnehmung. Immer changierend zwischen energetischem Rock mit 90s-Referenzen und bittersüßem US-Pop der Gegenwart, verpackt sie intime, mutige Stories in unprätentiöse Indie-Sounds. Niemand sollte sich täuschen lassen, von der aufkeimenden Zartheit, die ihre Songs umgibt: Hinter jeder romantischen Erinnerung, jedem tagträumerischen Fallenlassen verbirgt sich eine Falltür, die sich beim Hören großartig und berührend öffnet. „If it feels so good, how can it be that bad“ – ungefiltert und direkt lassen ihre Lyrics tief in das

Haifischbecken aus alltäglichen Banalitäten, Entscheidungen und Emotionswahnsinn blicken, mit dem wir alle ständig konfrontiert sind.

Entstanden ist BROCKHOFF‘s Musik nach ihrem Umzug aus der Kleinstadt nach Hamburg: Sie tauchte vollends in die Großstadt ein, ließ sich treiben, sah sich mit einem neugierigen kreativen Umfeld konfrontiert. All das gab neue Impulse und formte den polarisierenden Sound der Künstlerin. Vier Instrumentalist:innen unterstützen die Songwriterin und Gitarristin live, um die Energie der Studioaufnahmen freizusetzen. Die Band versteht es, sich in den richtigen Momenten zurückzunehmen, um im nächsten Takt mit drei Gitarren die unaufdringliche Stimme der Newcomerin abzulösen. Nahbarkeit entsteht zwischen Ausbruch und verträumtem Eintauchen und BROCKHOFF findet damit auf der Bühne genau die richtige Kombination aus aufgeräumten Poparrangements und Garagensoundmentalität.

Mit gelassenem Selbstbewusstsein verhilft BROCKHOFF der sich anbahnenden Welle von selbstverständlichem Feminismus ihrer Generation zu Aufschwung und zeigt, dass auch junge Künstlerinnen aus Deutschland Anderes können als glatten, introvertierten Pop. Dabei muss sie sich keinesfalls vor internationalen Vorbildern verstecken. Ihre Musik weckt 90s-Erinnerungen an Bands wie The Cardigans, Foo Fighters oder Sheryl Crow und greift mit ihrer Feinfühligkeit gleichzeitig Elemente von US-Künstlerinnen wie Snail Mail, Phoebe Bridgers und Soccer Mommy auf. Das ist Musik mit mehr als einer vagen Idee, stimmigen Harmonien und einer Prise Kritik – das ist gelebte Realness mit versierten Hooks, verwundbarem Songwriting und impulsiver Persönlichkeit. Dass dieser Sound noch große Wellen schlagen wird, ist unvermeidlich.